Pressemitteilung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin
6/17 vom Februar 2017
baua: Praxis gibt Tipps zum Umgang mit Multitasking
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Ungestört arbeitet es sich viel besser
Berlin - Mehrere Dinge am Arbeitsplatz gleichzeitig
erledigen zu können, gilt für viele als Zeichen besonders guter Fähigkeiten im
Beruf. Doch das sogenannte "Multitasking" stört bei der Arbeit und
schadet Beschäftigten und Unternehmen mehr als es nützt. Tipps zum Umgang mit
Arbeitsunterbrechungen und Multitasking gibt die baua: Praxis "Bitte nicht
stören!", deren vierte aktualisierte Auflage die Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jetzt veröffentlicht hat. Auf 38 Seiten
gibt sie praktische Hinweise, was Unternehmen und Beschäftigte tun können, um
stress- und störungsfreier zu arbeiten.
Die beste Störung ist die, die gar nicht erst
stattfindet. Lediglich Beschäftigte, die einer einfachen und monotonen Aufgabe
nachgehen, empfinden Störungen im Arbeitsablauf als positiv. Wer jedoch bereits
drei Minuten von hochkonzentrierter Arbeit abgelenkt wird, braucht anschließend
allein zwei Minuten, um wieder auf dem Stand vor der Unterbrechung weiterarbeiten
zu können. Das verlängert nicht nur die Bearbeitungszeit einer Aufgabe unnötig.
Auch die Arbeitsergebnisse sind schlechter: Forscher der Universität Michigan
haben herausgefunden, dass sich die Leistungsfähigkeit des Gehirns um 20 bis 40
Prozent verringert, wenn parallel statt nacheinander gearbeitet wird. Und wer
das Gefühl hat, seine Aufgaben wegen ständiger Unterbrechungen nicht mehr
richtig erledigen zu können, fühlt sich gestresst.
Die Forscher raten deshalb, dass der Beschäftigte
entscheidet, welche Aufgabe Vorrang hat. Muss die aktuelle Arbeit unbedingt vor
der Fertigstellung unterbrochen werden wie beispielsweise in Krankenhäusern,
dann helfen Notizzettel dabei, sich anschließend wieder problemlos in der alten
Aufgabe zurechtzufinden. Außerdem sollten die Beschäftigten ihre Aufgabe nach
Möglichkeit dort unterbrechen, wo es später leichter fällt weiterzuarbeiten.
Das verringert die Wahrscheinlichkeit von Fehlhandlungen. Um Überlastung
vorzubeugen, ist es auch empfehlenswert, Kollegen um Hilfe zu bitten.
Am schlechtesten ist es, wenn die Beschäftigten
versuchen, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Hier hat die Forschung
gezeigt, dass Multitasking weder Zeit noch Aufwand spart. Wer dennoch so
arbeiten muss, dem empfiehlt die Broschüre eine ruhige Arbeitsweise und eine
Orientierung an persönlichen Erfahrungen bei der Arbeit.
Doch auch die Kollegen und Vorgesetzten können einiges
tun: Meist wollen sie nur "mal eben" etwas fragen oder besprechen und
meinen es nicht böse. Dann kann ein freundliches Gespräch helfen, ihnen bewusst
zu machen, wie störend das sein kann. Ein weiterer Grund für Unterbrechungen
können unvollständige oder missverständliche Absprachen in Teamrunden oder
zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem sein. Hier rät die Broschüre zu klärenden
Gesprächen darüber, wie genau Teamabsprachen sein sollten.
Für den Fall, dass verschiedene Berufsgruppen und
Fachbereiche zusammenarbeiten müssen, können Gesundheitszirkel hilfreich sein.
Dabei handelt es sich um einen strukturierten und festgelegten Austausch unter
der Leitung eines geschulten externen Moderators. Was ein Gesundheitszirkel
wirksam gegen Arbeitsunterbrechungen machen kann, verrät ebenfalls die baua:
Praxis.
"Bitte nicht stören! Tipps zum Umgang mit
Arbeitsunterbrechungen und Multitasking."; Eine Version im
PDF-Format zum Herunterladen gibt es im Internetangebot der BAuA unter: www.baua.de/dok/2642678
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